Hüter der Schwelle | Deine Heldenreise

Die klassische Heldenreise

Beginnt in der Regel mit dem noch ungereiften Hauptdarsteller der Geschichte, der oft mit eigenen Schwächen und vermeintlichen Fehlern durch sein Leben geht, das plötzlich an einen Wendepunkt kommt. Dieser Wendepunkt ist die
große Herausforderung, oft ein Schicksalsschlag, eine Erschütterung seines bisherigen Lebens oder Weltbildes.

Dadurch aktiviert, beginnt der aktive Teil der Heldenreise. Der Hauptdarsteller begegnet seinem „Hüter der Schwelle“, auch Nemesis genannt. Diese ist eine Art Spiegel des Helden, der dadurch sieht, was er NICHT sein möchte, wozu er aber verleitet werden könnte. Er versucht, damit klarzukommen, oft anfangs eher schlecht als recht, kämpft sich durch, gewinnt hier und da eine Erkenntnis, doch die Dinge scheinen sich nicht zu verbessern. Oftmals sogar nimmt eher die Dramatik noch zu, es scheint ausweglos. Zwischen Flucht und Depression bis hin zu Lebensgefahr gibt es alle Nuancen, denn dieser Part ist äußerst wichtig, um die „Dunkle Nacht der Seele“ kennen zu lernen und zu meistern.

Denn im Untergrund nehmen seine Kräfte zu. Indem er immer mehr erkennt, was er nicht (sein) will, erkennt er immer mehr, was er dem entgegenzusetzen vermag.

Dann kommt der große Moment: Der herangereifte Held erkennt, dass er vor dem Hüter der Schwelle nicht fliehen kann. Dass dieser zutiefst ein Teil seiner Selbst ist, ein Tor in höhere Ebenen, das nun gesprengt werden möchte. Er
erkennt, dass er seinem Hüter der Schwelle begegnen muss, um ihn zu überwinden. Wenn der Held endlich den Mut dazu aufbringt, sich seinem Hüter der Schwelle zu stellen, überwindet er diesen (oft dramatisch im Kampf) und wird dadurch geheilt.

 

Dann geht es auf neuer, erhöhter Ebene weiter. Der vorherige Hauptdarsteller mit Schwächen und Oberflächlichkeiten ist sichtbar gereift, strahlt und ist in sich gestärkt und zentriert.

Wir alle machen in unterschiedlicher Form diese Heldenreise durch und haben sie auch schon unzählige Male hinter uns. Es ist eine unermesslich wichtige Reise, die uns in die höchsten Höhen unseres Seins aufschwingen können. Doch dafür sollten wir wissen, womit wir es zu tun haben, um bewusst und weise erkennen und handeln zu können.

Hüter der Schwelle

Hüter der Schwelle sind energetische Wesen, man kann sie auch als „intelligente Tore“ bezeichnen. Sie bewachen den Übergang in die nächste Bewusstseinsebene und geben diese erst dann frei, wenn du wirklich bereit bist, auch von deiner energetischen Aufstellung her. Also wenn du bereit bist, die neue Ebene, die ja immer mit ganz neuen Eindrücken, energetischen Möglichkeiten, Aufgaben, Möglichkeiten und Begegnungen zusammen hängt, auch zu meistern.

Auf unserer ganz individuellen Heldenreise begegnen wir dem Hüter der Schwelle. Und zwar zwei mal, bzw. zwei verschiedenen, die sich wiederum in mehreren Gestalten zeigen können, je nach Entwicklungsgrad des Menschen. Wir kennen das Konzept der Hüter von Rudolf Steiner, doch möchte ich immer meine eigene Wahrnehmung in meinen eigenen Worten vermitteln, denn dafür hört ihr mir ja zu. Und weil in der heutigen Zeit auch Vieles einfacher sein darf als früher, als die Schwingung noch niedriger war. Ohne es jedoch zu sehr zu vereinfachen. Es ist etwas, was mir leicht fällt und das möchte ich dir weitergeben. Also:

Der kleine Hüter der Schwelle

Zeigt sich im Übergang (= Schwelle) des reinen Egobewussstseins zum ganzheitlicheren Verstehen. Also wer bin ich eigentlich wirklich? Bin ich diese „Person“ Vorname, Nachname, Adresse, Beruf, Kontostand, Vorlieben, Freundeskreis, Hobbys, Beliebtheitsgrad, IQ etc. oder ist da noch mehr? Bin ich vielleicht eine lebendige Seele, ein ewiges Wesen, das hier inkarniert ist in einem menschlichen Körper und sich diese Erfahrung ausgesucht hat? Die erste Begegnung mit diesem „Wahren Selbst“, wie ich es nenne, geht oft einher mit dem ersten (kleinen) Hüter der Schwelle.

Je nachdem, wie stark man in den Egoschichten steckt und wie sehr man sich über gewisse äußere Dinge definiert, umso schmerzhafter kann diese Einladung zur Ablösung des Alten sein. Sich selbst derart gegenüber zu stehen – das große, wahre selbst mit dem niederen Selbst, der Rolle – ist unterschiedlich intensiv, bleibt jedoch niemals unbemerkt.

Der kleine Hüter der Schwelle in der Astrologie

In der Astrologie steht Saturn als Hüter der Schwelle, um sich weiter zu entwickeln. So steht dieses Prinzip dafür, verschiedene „Prüfungen“ zu bestehen und Versuchungen zu widerstehen, die zwar das Ego stärken würden, aber nicht lichtvoll wären. Manchmal beinhaltet diese Entscheidung auch die Akzeptanz, zumindest für eine gewisse Zeit durch eine schwierigere Lebensphase hindurch zu gehen, bevor es dann wieder bergauf geht. Man weiß nicht sicher, was kommt, aber man trifft eine beherzte Entscheidung und vertraut, auch wenn es erst einmal schwierig ist. Das kann auch bedeuten, dass man Mangel und Verzicht erlebt, dass man wenige oder keine Vertraute hat, die einen verstehen. Doch wenn man diese Herzensentscheidung aus dem wahren Selbst heraus trifft, dann ist das wie der erste Schritt auf eine Rolltreppe: Das Leben führt dich unweigerlich in die nächste Bewusstseinsebene, du hast den Hüter der Schwelle überwunden.

Um das verständlicher zu machen, möchte ich dir Beispiele nennen. Vielleicht findest du dich in der einen oder anderen Form darin wieder:

Eines der Elternteile kann oft als Hüter der Schwelle auftreten. Zwar sind die Hüter, wie gesagt, energetische Wesen, die den Übergang bewachen, doch treten sie dann oft durch die Form eines Menschen (oft eines sehr vertrauten Menschen) auf, weil die Erfahrung dann am intensivsten ist. Es kann z.B. sein, dass du Künstler bist und dein Vater hat eine große Firma und hat dich schon seit deiner Geburt für die Nachfolge eingeplant. Großer Druck lastet auf dir, eventuell auf der einen Seite viel Geld, Ruhm, ja auch Sicherheit, denn das ist ja ein „gemachtes Nest“. Das Ego mag das. Doch dein wahres Selbst möchte etwas anderes und der Ruf deines Herzens ist groß. Es gibt Momente in diesem inneren und äußeren Konflikt, wo einem der andere, der den Hüter vertritt (in diesem Beispiel also der Vater) Dinge sagt und tut, wo man sich denkt „Ist der besetzt? Das passt doch gar nicht zu ihm“ oder man genau spürt, dass etwas oder jemand „durch ihn“ spricht und diese Worte nur ausspricht, weil sie DIR etwas sagen sollen. Du bist direkt im Kontakt mit dem Hüter der kleinen Schwelle und die Einladung ist es, dich ganz in deinem Herzen zu finden und zu wissen, was jetzt zu tun ist. Aus deiner wahren Herzenskraft heraus, ohne jegliches Sicherheitsdenken. Dann hast du die Schwelle überwunden.

Es kann auch der Chef sein, der einen nicht gehen lassen möchte und einem ganz viel „Honig ums Maul schmiert“ und immer noch höhere Gehaltserhöhungen anbietet, um einen zu halten.

Es kann auch deine Mutter sein oder ein Geschwister oder wer auch immer. Ganz häufig treten die Hüter über den Lebenspartner auf. Zum Beispiel ist man nicht glücklich, doch man hat Angst, nicht gut genug zu sein, niemanden mehr kennen zu lernen, zu alt zu sein oder zu schwierig oder zu langweilig oder was auch immer. Man hat Angst, immer alleine zu bleiben und vielleicht von anderen schief angeschaut zu werden, auf Unverständnis zu stoßen oder sich mit Gerichtsstreitigkeiten herumschlagen zu müssen. Und vielleicht ist das auch erst einmal so, doch das ist eben dann der Hüter. Vielleicht geht es auch erst einmal in einen „Rosenkrieg“, doch wenn dieser nur einseitig gekämpft wird, weil du dich dem Licht deines Seelenplanes zuwendest, dann hat das keine Kraft.

Letztlich geht es immer um Authentizität, um Wahrhaftigkeit. Sich also nicht zu verkaufen für Sicherheit, für ein Haus, ein Heim, eine vorgefertigte Zukunft. Sich nicht an jemanden zu ketten, weil man daraus Vorteile zieht. Sich nicht über die „Person“ zu definieren, sondern über den eigenen Seelenplan, der ruft und gehört werden will.

Letztlich geht es darum, dein eigenes Ding ganz zu erkennen und zu machen. An dieser Stelle passt mein Lieblingszitat von Albert Schweitzer perfekt:

Ich will unter keinen Umständen ein Allerweltsmensch sein.

Ich habe ein Recht darauf aus dem Rahmen zu fallen,
wenn ich es kann und es mir wünsche.
Ich wünsche mir Chancen, nicht Sicherheiten.
Ich will kein ausgehaltener Bürger sein, gedemütigt, abgestumpft,
weil der Staat für mich sorgt.
Ich will dem Risiko begegnen,
mich nach etwas sehnen und es verwirklichen;
Schiffbruch erleiden, durch Stürme segeln und Erfolg haben.
Ich lehne es ab mir den eigenen Antrieb
durch ein Trinkgeld abkaufen zu lassen.
Lieber will ich den Schwierigkeiten des Lebens entgegentreten,
als ein gesichertes Dasein zu führen.
Lieber die gespannte Erregung des eigenen Erfolges,
statt die dumpfe Ruhe Utopiens.
Ich will weder meine Freiheit gegen Wohltaten abgeben,
noch Menschenwürde gegen milde Gaben.
Ich habe gelernt selbst für mich zu denken und zu handeln,
der Welt gerade ins Gesicht zu sehen und zu bekennen:
„Dies ist mein Werk“
Dies alles ist gemeint wenn wir sagen:
„Ich bin ein freier Mensch“
ALBERT SCHWEITZER

Der große Hüter der Schwelle

Der große Hüter der Schwelle kommt dann an einem nächsten, großen Schwellenpunkt des Lebens, also der Heldenreise. Es ist der Punkt, an dem du dich auch in deiner Spiritualität nochmals prüfen und befreien darfst und musst, um in die viel höheren Reiche vorzudringen. Viele Menschen halten sich für spirituell und wollen auch wirklich gut sein und Gutes tun. Doch da sie noch nicht ganz begriffen haben, wie das Leben funktioniert und die geistigen Gesetze fehlinterpretieren, fallen Sie immer an einem ähnlichen Punkt wieder zurück. Sie schaffen einfach den Übergang nicht, weil sie selbst noch voller Anhaftung an ein Bild der Spiritualität sind, das nicht im göttlichen Sinne „korrekt“ ist. So lange diese ganzen Projektionen nicht aufgelöst sind, kann es nicht in die höheren Dimensionen gehen.

Lass mich dir auch hier ein paar Beispiele nennen:

  • Der Glaube, Spirituelle dürften dies und jenes nicht tun oder sein und damit das Verurteilen der Anderen bei gleichzeitiger Erhebung des eigenen Egos, z.B. Spirituelle dürfen kein Geld annehmen oder haben, Spirituelle müssen immer gütig sein, Spirituelle dürfen nie wütend sein, Spirituelle dürfen nur andere heilen, aber nicht sich selbst, Spirituelle müssen immer für einen da sein,…
  • Das sind Themen der künstlichen „Lichtmatrix“, die das spirituelle Ego verführen und leider nicht zur Erleuchtung führen, sondern zur nächsten Aufgabe, nämlich das zu durchschauen. Verhaltenstherapie kann niemals echtes Bewusstsein ersetzen, so auch hier nicht.
  • Das Thema Vergebung wird sehr oft fehlinterpretiert. Vergebung bedeutet, eine Situation zu erlösen und die eigene Kraft zurückzuholen, also aus dem Opferbewusstsein auszusteigen und den anderen loszulassen. In manchen Fällen verträgt man sich dann auch im physischen Leben wieder, doch das muss nicht sein. Wichtig ist, dass innerlich vergeben wurde, auch wenn man den Weg danach trotzdem nicht gemeinsam weitergehen möchte.
  • Spiritueller Hochmut kann sich aus all dem ergeben, also sich selbst zu erheben, weil man ja alles so wunderbar macht und sich keine „Fehler“ leistet. Das habe ich auch in meinen beiden Büchern ausführlich erklärt.
  • Licht & Liebe ohne Schattenarbeit bringen Halbwahrheiten in die Welt, denen die authentische lichtvolle Basis fehlt. Licht & Liebe sind hohe Wahrheiten, aber sie können nicht auf einem Fundament aus Schuld & Scham, Angst & Wut gebaut werden. Zuerst muss das Fundament ehrlich angeschaut, geprüft und transformiert werden. Wenn dann innerlich Liebe übrig bleibt, dann kann das auch nach außen transportiert und vermittelt werden und dann ist es auch kraftvoll. Vorher wird sich nur das Unterdrückte manifestieren, weil es zur Erlösung strebt.

Der große Hüter der Schwelle kann dann wieder als Menschen auf dem Weg auftauchen, die einen hier immer wieder herausfordern, triggern, bis man versteht, dass man dieses „Spirituelle Selbst“, das man sich aufgebaut hat, auch loslassen darf, um jetzt wirklich das zu werden, was man ist. Auch in Form einer Krankheit oder eines anderen Schicksalsschlages kann es auftreten. Wenn z.B. jemand im spirituellen Hochmut, über anderen stehend, vermeintlich immer alles „richtig“ macht und dann sehr krank wird, dann ist das der Spiegel des Unterdrückten. Es wird für jedermann sichtbar, dass man wohl doch nicht so „perfekt“ ist. Die eigene Scham ist ein guter Wegweiser, wenn man sich dem stellen kann.

Es gibt auch Menschen, die den Hüter der Schwelle in der Form von geistigen Wesen kennenlernen, zu denen über Jahre eine Beziehung aufgebaut wurde, vielleicht durch „Channelings“. Und an einem Punkt stellt sich heraus, dass es nicht weitergeht, dass dieses Wesen doch nicht so weise ist oder einen gar nicht gut geführt hat, ja man sich die ganze Verbindung vielleicht nur eingebildet hat. Das kann ein großer Fall aus selbstgemachter Höhe sein, doch ein sehr reinigender und heilsamer, denn letztlich geht es nicht darum, uns einem Wesen unterzustellen, sondern selbst ganz in unsere Kraft zu kommen. Die vermeintliche „Aufgabe“, dieses Wesen eben zu channeln, kann ein Schleier gewesen sein, der jetzt die eigentliche Einladung freilegt, ganz in die eigene Kraft zu kommen.

Bildlich sehe ich beim großen Hüter der Schwelle einen großen, hohen Turm, der für das ganze angesammelte spirituelle „Wissen“ steht und bei dem man nun ganz auf dem Plateau angekommen ist. Ganz oben. Doch da ist noch nicht der Himmel, da ist irgendwie immer noch alles gleich. Und dann die Erkenntnis, dass dieser Turm gar nicht in den Himmel führt! Das kann mit Schock, Schmerz, Verzweiflung, Schuld und Scham einhergehen – alles Qualitäten, die noch erlöst werden wollen – doch letztlich bleibt die Desillusionierung. Und das ist ein grooooooßes Geschenk! Es gehört aber Einiges an Selbstehrlichkeit und Mut dazu, dieses Geschenk wirklich anzunehmen. Doch genau so meistert man den großen Hüter der Schwelle und darf dann wirklich erkennend und ja, auch erleuchtet eintreten in die höheren Welten. Bildlich bedeutet das, dass sich der Turm unter dir auflöst, du aber nicht abstürzen musst, sondern erkennst, dass du ihn nicht brauchst. Du brauchst all die Definitionen und Regeln der Spiritualität nicht. Du BIST Spiritualität. Du hast alles in dir, was du brauchst, um einfach fliegen zu können!

 

Zusammengefasst

Müsste ich es in einem Satz ausführen, so würde ich sagen „Der kleine Hüter der Schwelle hilft dir dabei, dein irdisches Ego zu überwinden und der große Hüter der Schwelle sorgt dafür, dass du dein spirituelles Ego überwindest.“

Die Hüter sind unsere Freunde. Sie sind Freunde des Universums, Freunde der Dimensionen, Freunde des Aufstiegs. Sie ordnen alles für die höheren Ebenen und wissen genau, was wir brauchen, um zu erkennen, wo wir noch in Projektionen feststecken. Egal, ob auf Egoebene (kleiner Hüter) oder auf spiritueller Ebene (großer Hüter). Erst wenn beides durchbrochen ist, siehst du annähernd so etwas, was man das ganze Bild nennen kann. Denn dann, wenn du deinen eigenen „Tunnelblick“ aufgibst, öffnet sich ein „Rundumblick“, der die Zusammenhänge und Wunder des Lebens offenbart.

Mögest du deinen Hütern in Bewusstsein, Achtsamkeit und Weisheit begegnen, in welcher Form auch immer sie sich dir zeigen. Mögest du das Geschenk erkennen und mit offenem Herzen annehmen. Mögest du am Ende deines Turmes lernen zu fliegen!

 
 
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