Liebe Freunde, Verwandte und Klienten,
oft werde ich gefragt, wie Spiritualität und Geld, bzw. finanzieller Wohlstand oder materielle Wünsche miteinander zu vereinbaren sind. Besonders in meinen Seminaren tauchen beim Thema “Ziele und Wünsche manifestieren” immer wieder diese Fragen auf. Irgendwann auf dem Weg des inneren Wachstums kommt wohl so ziemlich jeder an den Punkt, an dem er sich diesen Fragen stellen muss. Besonders auffallend ist, dass viele in Heilerberufen arbeitende Menschen noch immer diesen Konflikt in sich tragen.
Dies konfrontiert mich mit der Notwendigkeit, einige Zeilen zu diesem Thema zu verfassen, denn es gibt durchaus einen Weg, wie man gut leben kann, ganz ohne spirituelle Schuldgefühle und andere Mangelerscheinungen. Doch dazu ist es nötig, aus dem geistigen Gefängnis ausbrechen und unsere inneren Motivationen und Einstellungen einer ehrlichen Prüfung zu unterziehen.
Denn unsere Einstellung zu Geld und Besitz bestimmt maßgeblich, was sich davon auch wirklich in unserem Leben manifestiert. Wenn ich im Mangelbewusstsein lebe und glaube, dass nicht genug von allem da ist, dass es nur wenigen vergönnt ist, in Wohlstand zu leben und mir selbst sowieso nicht, dann wird mir nach dem Gesetz der Anziehung genau das in meiner Realität gespiegelt – die Rechnungen flattern ins Haus, die Gehaltserhöhung lässt auf sich warten und ich bin weit entfernt von einem finanziell sorgenfreien Leben. Viele dieser begrenzenden Überzeugungen, die zu diesem Mangelbewusstsein führen, haben wir den Religionen, bzw. deren Lehren über Enthaltsamkeit und Askese zu verdanken. So sieht sich der eine oder andere bereits bei der Äußerung materieller Wünsche von Schuldgefühlen geplagt.
Wenn ich aber im Füllebewusstsein lebe und genau weiss, dass genug für alle da ist und dass mir alle Möglichkeiten offen stehen, dann bin ich schon einen großen Schritt weiter. Dann kann ich auch das Geld als die reine Energie sehen, die es ist – und es wertschätzen (anstatt mich unbewusst dagegen zu wehren, weil ich es für etwas anderes halte, als es ist).
Es ist überhaupt nichts „Schlechtes“ am Geld! „Schlecht“ ist nur, was teilweise damit gemacht wird, doch es liegt doch an uns und in unserer eigenen Verantwortung, was wir damit machen möchten. Deshalb muss jede Bewertung, jedes Urteil über das Geld aufhören.
Geld ist lediglich ein TAUSCHMITTEL – nicht mehr und nicht weniger.
Wir tauschen ständig alle möglichen Energien aus. So eben auch Güter oder Leistungen gegen Geld. Es handelt sich also lediglich um einen Energieaustausch. Geld ist Energie. Diese Energie ist weder gut, noch schlecht. Sie IST.
Alles Weitere, was wir über Geld denken, sind die eigenen Vorstellungen und Glaubenssätze, die eben dann auch die gewünschte Fülle blockieren. Hier gilt auch das Selbst-Wert-Gefühl zu überprüfen, denn wir bekommen ja Geld für eine von uns erbrachte Leistung. Für wie wertvoll halten wir denn unsere eigene Leistung, uns selbst, unsere Energie? Diese innere Überzeugung wird uns in dem dafür erhaltenen Lohn gespiegelt.
Wenn ich mich selbst liebe und wertschätze, wenn ich mit mir selbst glücklich bin, so wie ich bin, trage ich einen Reichtum in mir, der mir folglich nach dem Gesetz der Anziehung im Außen gespiegelt wird.
Mit dieser inneren Einstellung kann ich das Geld einfach annehmen und vermehren und für das ausgeben, was sich für mich richtig und gut anfühlt. Frei von allen unbewussten Vorbehalten ist es einfach eine wunderbare Möglichkeit, meine Wünsche und Ziele zu verwirklichen.
Und ich kann es auch einsetzen, um meine Wertschätzung für die Leistung anderer Menschen zum Ausdruck zu bringen. Wenn ich das so sehen kann, dann bezahle ich sogar gerne meine Rechnungen, drücken Sie doch lediglich den Gegenwert aus für das, was ich erhalten habe und wofür ich mich ja auch entschieden habe!
Die Wertschätzung ist hier wirklich ein Schlüsselbegriff. Denn ich entscheide mich ja für eine Leistung. Warum sollte ich mich danach über die Rechnung ärgern? Es ist doch meine Entscheidung, wie hoch ich die Heizung drehe, welche Wohnung ich gemietet habe, was ich für mein leibliches Wohl einkaufe oder mir an Kleidern, Musik, Seminaren oder anderen Dingen gönne. Es bringt mir Wärme, ein Dach über dem Kopf, Genuss beim Essen und Trinken, Freude beim Musik hören, an den vermittelten Informationen oder mit den neuen Schuhen. Daher ist es doch absolut fair, einen Energieausgleich dafür zu stellen. Geld ist eine wunderbare und überall akzeptierte Möglichkeit für diesen Ausgleich!
Ein weiterer Schlüsselbegriff für ein gesundes Verhältnis zum Geld ist die Freude. Und zwar die Freude am schönen, komfortablen, qualitativen Leben.
Geist und Materie sind nicht getrennt, sie bilden eine Einheit. Wenn ich also das, was ich mit dem Geld tun kann, von Herzen liebe, wenn es mich erfreut und meine Seele zum tanzen bringt, dann kann ich mir rein spirituell gesehen nichts Besseres wünschen.
Unter diesem Aspekt macht es auch keinen Sinn, asketisch zu leben. Wir sind nicht auf diese Erde gekommen, um die ganze Materie, die uns umgibt, zu meiden. Welchen Sinn würde das machen? Nein, wir sind hergekommen, um sie zu meistern!
Es ist nichts „Falsches“ daran, sich auch an materiellen Dingen zu erfreuen, so lange man den spirituellen Gewinn der Freude davon trägt.
Schwierig wird es erst, wenn die Motivation nicht mehr stimmt, wenn ich z.B. anderen imponieren oder mich selbst durch materielle Dinge aufwerten will. Dann bin ich im Ego gefangen. Dann dienen die Dinge nicht mehr mir und meiner Freude, sondern ich bin der Diener geworden. Ich möchte an dieser Stelle OSHO zitieren:
Ein Materialist macht selbst den Menschen, den er liebt, zur Sache.
Ein Spiritualist macht jedes Ding, das er berührt, zur Person, erkennt das Leben darin.
Geld ist nicht schlecht in der Hand eines Spiritualisten.
In der Hand eines Materialisten jedoch…
Eine Anmerkung zum Schluss:
Es geht nicht darum, immer noch mehr Geld auf dem Bankkonto zu horten. Das Lebensziel wird wohl kaum sein, der reichste Mensch auf dem Friedhof zu sein. Nein, der Hintergrund dieser Mentalität ist die Angst, man könnte es wieder verlieren, also Mangelbewusstsein.
Es ist viel besser, zu haben und zu wissen, dass noch mehr davon kommt. Dass der Reichtum in ständigem Fluss ist und immer viel da sein wird. Wenn ich aufgrund dieser Einstellung denke, spreche und handle, dann beherrsche ich das Geld – und nicht umgekehrt!