Konsum, Konsum…

Ein aktueller Artikel aus der “Zeitenschrift” hat mich dazu inspiriert, auf das Thema Konsum einzugehen. Gerade jetzt, in der vorweihnachtlichen Zeit, sehe ich überall angespannte Gesichter und höre Klagen darüber, wie stressig doch diese Zeit ist mit all den Vorbereitungen und bis man endlich für alle ein passendes Geschenk gefunden hat. Es scheint so, als ob das von Jahr zu Jahr schlimmer wird. Und in der Tat, wenn wir uns anschauen, was Werbung und Industrie mit uns machen (oder zu machen versuchen), dann ist dieses Gefühl schnell erklärt. Je weniger bewußt wir durch unser Leben gehen, umso anfälliger sind wir für all die fremden Suggestionen, die an jeder Straßenecke lauern. Je mehr wir uns in Konsum und Oberflächlichkeit verlieren, umso verwirrter und fremdgesteuerter werden wir.

Der geistige Konsum

Millionen Informationen – und wo bist du?

In einem Artikel der Zeitenschrift mit dem Titel “Wenn die Masse verblödet” wird das so beschrieben, dass unser bunter Alltag schon in einem hypnotischen Zustand abläuft, hoch aufgerüstet mit technischem Gerät, mit Kopfhöhern, Smartphones, Tablets, Handys, Notebooks, MP3-Playern usw…. Wir sind Menschen, die zwar hier sind, aber nicht anwesend, Menschen in Trance, einer Art Hypnose, die uns von uns selbst fern hält (in diesem Zustand sind wir extremst beeinflussbar!).
“Was schauen oder hören wir uns die ganze Zeit an? Da ruft der “Spiegel” schon zum fünften Mal in dieser Woche zum Krieg gegen den Machthaber eines Regimes im bösen Nahen Osten auf, Lady Gaga erlitt einen Nervenzusammenbruch, weil sie den Absatz ihres Schuhs verloren hat und in der Regionalzeitung beschwert sich das Kindergarten-Team zum wiederholten Mal, dass zu wenig Geld für die anstehenden Renovierungen da sei. Dazwischen darf natürlich ein überteuerter Starbucks-Latte nicht fehlen – und schon sind die Junk-Food-Nachrichten verdaut.”
In sozialen Netzwerken erfahren wir von unseren “Freunden”, dass sie gerade den Bus verpasst haben, dazwischen kommen ein paar Mails und SMS an. Unser Gehirn wird darauf trainiert, Informationen nicht besonders wichtig zu nehmen und schnell wieder zu vergessen, um aufnahmebereit für die nächsten zu sein. Alltägliche Entscheidungen sind überflutet von so vielen Informationsmöglichkeiten, dass viele Menschen dabei fast untergehen, ganz egal ob es sich um die passende Versicherung, die gesündeste Ernährung oder die neueste technische Errungenschaft geht. So schwimmen wir den ganzen Tag in einem Meer von Informationen, die wir mehr oder weniger bewusst verarbeiten; das Meiste davon landet in unserem Unterbewusstsein.

Genau genommen und wissenschaftlichen Schätzungen zufolge landen ca. 99% aller Informationen des Alltags in unserem Unterbewusstsein, während nur ca. 1% bewusst wahrgenommen werden. Unser Unterbewusstsein hat einen enormen Einfluss auf unsere Entscheidungen, Gedanken und Gefühle, ja auf unser gesamtes Verhalten. Die Industrie ist sich dessen mehr als bewusst und nutzt diese Tatsache gezielt, um uns zu beeinflussen. Die durch ein fremdes Bewusstsein in uns gepflanzten Informationen führen ohne unser bewusstes Zutun ein Eigenleben, beeinflussen und steuern uns von innen heraus.

Und wo bist du? Wo hat in einem solchen Alltag noch dein wahres Selbst Platz? Wer handelt in einem solchen Zustand noch? Bist das wirklich du? Oder bist du lediglich eine fremdgesteuerte Marionette, die sich dessen nicht einmal bewusst ist?

Der materielle Konsum

Auffallend ist in unserem Kulturkreis und in der heutigen Zeit, dass die Menschen bei immer mehr Wohlstand immer unzufriedener werden, bzw. schnell Nachschub brauchen. Woher kommt das? Wird uns das auch von den Medien so effektiv eingetrichtert, dass wir automatisch wie Roboter danach leben? Oder liegt es daran, dass der Sinn verfehlt ist? Dass wir immer mehr nach materiellen Gütern streben, um einen inneren, seelischen und emotionalen Mangel auszugleichen? Meine Antwort: beides ist der Fall. Letzteres habe ich in meinem Buch “THEKI – Ent-Wickle Dich!” ausführlich erklärt. Auf Ersteres möchte ich hier näher eingehen:

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass unsere Produkte immer kurzlebiger werden, immer früher ersetzt werden müssen, weil sie entweder defekt sind (und die Reparatur oder das Ersatzteil sich nicht mehr lohnen) oder durch immer schneller folgende Nachfolgerprodukte bereits veraltet? Interessanterweise verschleißen Produkte oder ihre Einzelteile meist ziemlich genau nach Ablauf der Garantiezeit und deutlich früher als noch vor einigen Jahren. So ist die Lebensdauer einer Waschmaschine inzwischen nur noch halb so lang als vor 20 Jahren, Drucker haben eingebaute Zähler, damit sie nach Erreichen einer bestimmten Anzahl von Drucken den Geist aufgeben usw….

Der Grund: industriell geplante Obsoleszenz

Ziemlich genau vor 90 Jahren, nämlich am Heiligabend 1924, beschlossen die weltweit führenden Glühbirnenhersteller, die Brenndauer einer Glühbirne von 2500 Stunden auf 1000 Stunden zu reduzieren. Das war ein genialer Coup mit dem Ziel der Gewinnmaximierung, dem bis heute unzählige Produkte gefolgt sind. Es wird gezielt mit minderwertigen Materialien oder sogar eingebauten Zählern (wie am Beispiel der Drucker) gearbeitet, damit der Konsument ein Produkt schneller ersetzen muss. Hierbei ist es ganz egal, ob es sich um eine Glühbirne, eine Strumpfhose, einen Schuh oder ein Smartphone handelt – einfach alles unterliegt dem bewusst geplanten und frühzeitigen Verschleiß. Oder hast du dich noch nie gefragt, warum es im Zeitalter der Raumfahrt und Gentechnik noch immer nicht möglich ist, eine reißfeste Strumpfhose herzustellen? Strumpfhosen werden gezielt chemisch behandelt, damit sie nach einer gewissen Zeit reißen oder Laufmaschen bilden. Schuhe werden gezielt mit minderwertigen Materialien hergestellt oder sogar chemisch behandelt, damit sie früher abgetragen sind und ersetzt werden müssen. Darüber hinaus werden – vor allem bei technischen Produkten – die Reparaturbedingungen dermaßen erschwert (eingeklebte Ersatzteile, keine Ersatzteilverfügbarkeit, Spezialschrauben, die nur vom Fachmann zu öffnen sind…) und die Reparaturkosten in die Höhe getrieben, dass es meist lohnenswerter erscheint, ein neues Gerät zu kaufen.

Einen interessanten Fall deckte die New York Times auf, nämlich dass die Hardware-Anforderungen des Smartphone-Betriebssystems bei jedem Update steigen bis zu dem Punkt, an dem das Gerät auf einmal so langsam wird, dass ein neues Gerät gekauft werden muss. So geschehen z.B. bei dem Apple iPhone 4, das nach nach Erscheinen des iPhone 5 deutlich langsamer wurde und auch der Akku nicht mehr so lange hielt wie zuvor. Technikspezialisten bestätigten der New York Times, dass das neue Betriebssystem, das auch bestehenden Nutzern aufgezwungen wurde, ältere Geräte unerträglich langsam machte.

Hinzu kommt die “psychologische Obsoleszenz”, die es manchen Konsumenten scheinbar unmöglich macht, das technische Vorgängermodell länger zu benutzen, obwohl schon das neue auf dem Markt ist oder auch die Kleidung vom letzten Jahr nochmals zu tragen, wo doch in der nächsten Saison schon ein neuer Trend vorgegeben ist.

Fazit: Wir sollen tagein, tagaus dazu verleitet werden, Produkte zu kaufen und zu erneuern, die bewusst mangelhaft hergestellt wurden oder die wir gar nicht brauchen, um Geld auszugeben, das wir oftmals gar nicht haben – und das wiederum nicht selten um Freunde zu beeindrucken, die wir nicht mögen.

Was können wir tun?

Es ist nicht so, dass alles schlecht ist. Egal, ob es sich um Netzwerke, Handys oder andere Medien handelt: BEWUSST UND IN MASSEN GENUTZT kann das alles durchaus sinnvoll sein. Doch es steht jedem einzelnen von uns an, zu überprüfen, ob das bei ihm der Fall ist.
Wer wirklich bewusst durch den Tag geht, sich nicht “nebenher” von TV, Radio & Co. berieseln lässt (das Meiste sickert direkt ins Unterbewusstsein), sondern sich ganz bewusst Gedanken macht, was er sich psychisch & seelisch sowie mit Ernährung und Konsumprodukten einverleibt, der hat schon mindestens die halbe Miete und ist weit weniger beeinflussbar.

Wenn wir uns jetzt noch die Mühe machen, uns eingehendere Gedanken über die Wertschätzung unserer Errungenschaften zu machen, dann gehen wir den vielleicht wichtigsten Schritt. Egal, ob es sich um ein wertvolles Essen, ein neues Konsumprodukt oder auch einen Freund handelt: wir sollten es aus tiefstem Herzen wertschätzen können. Wir sollten Nachhaltigkeit fördern, Ehrlichkeit schätzen, Qualität und saubere Herkunft belohnen. Wir sollten nicht auf die schnelle Befriedigung, sondern auf Authentizität und Erfüllung aus sein, die nachhaltiger wirken als alles andere. Können wir das nicht, sollten wir unsere dahinter verborgene Motivation überprüfen. Es ist unsere eigene Entscheidung, was wir im Außen (und damit auch in uns) fördern und unterstützen!

Je verantwortungsvoller und wertschätzender jeder Einzelne von uns mit Waren, technischen Produkten, Ernährung, aber auch Geschenken und allen voran MENSCHEN und TIEREN umgeht, um so schneller wird es weitreichende Veränderungen geben müssen. Vor allem schützen und heilen wir uns selbst durch dieses respektvolle Bewusstsein.

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