Ich freue mich sehr, mich heute mal mit dir gemeinsam in ein Thema zu begeben, das mir sehr wichtig ist. Schon mehr als mein halbes Leben beschäftige ich mich intensiv mit dem ursprünglichen Christentum, mit den Lehren von Jesus, der vom Christus beseelt war und eine sehr lebendige, einfache und greifbare Art und Weise vermittelt hat, das Leben und unsere Beziehung zum Göttlichen zu verstehen.
Durch die Religionen wurde Vieles verbannt und verschwiegen. Und das, was übrig geblieben ist, wurde verzerrt, weil es kaum Menschen gab, die diese hohe Schwingung hatten und deshalb auch nicht verstehen konnten, wie es eigentlich ursprünglich gemeint war. Über die Jahrhunderte ging Vieles verloren oder wurde einfach unter Begriffen wie „Schuld“ und „Sünde“ versteckt, ohne dass grundsätzlich verstanden wurde, wie diese Themen überhaupt zustande gekommen sind.
Das Tückische dabei ist aber: Wenn etwas einfach nur „Sünde“ ist, dann versucht der Mensch, es nicht zu tun, ohne zu verstehen, warum oder was überhaupt die Mechanismen sind, die ihn dazu antreiben wollen. Er kann nicht die Ursache lösen, er kann nur unterdrücken. Vielleicht bricht es dennoch hervor und er begeht die so genannte „Todsünde“ und wird sich dann schlecht fühlen, ein Sünder eben. Entweder wird er dann in eine Art Selbstbestrafung gehen (dazu gibt es viele Beispiele) oder er wird gerade so weitermachen, frei nach dem Motto „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert“.
So auch bei den 7 Todsünden, die bei näherem Hinsehen so einfach erkennbar unsere Egoschichten repräsentieren und uns damit eine völlig neue Perspektive eröffnen. Wenn wir verstehen, dass diese sieben Qualitäten uns auf etwas hinweisen, uns einladen, sie zu erlösen, anstatt gegen sie anzukämpfen, dann sind wir einen großen Schritt weiter.
Lösungsorientiert durch die Qualitäten surfen
Es ist jetzt also überhaupt nicht mein Bestreben, dir eine durch mich umgeschriebe, christliche Lehre zu liefern, sondern sie genau so zu lassen, doch mit einem neuen Blickwinkel, indem wir nicht mehr die machtlosen „Guten“ oder „Sünder“ sind, sondern aus unserem Schöpferbewusstsein heraus erkennen und neu wählen können.
Und wenn wir jetzt den Blick auf diese Qualitäten werfen, dann können wir schnell verstehen, dass sie uns eine geniale Navigation bieten können, uns durch sie zu prüfen und zu sehen, wo wir denn noch nicht frei sind.
Denn das ursprüngliche Ziel dieser Lehre war es – so wie ich es wahrnehme – dass wir einfach so genannte „Prüfsteine“ zur Hand haben sollten, mit denen wir uns reflektieren und an uns arbeiten konnten. Nicht also um uns abzustempeln, sondern um uns letztlich in tiefere Erkenntnisprozesse zu führen, die immer nur ein Ziel haben: Die umfassende und reine Freiheit des Menschen.
Jesus war ein Mann der einfachen Worte, er war von vielen einfachen Menschen umgeben und hat sich nicht hinter starren Lehren versteckt, sondern ist lebendig eingetaucht in die Bedürfnisse der Menschen. Er hat den „Gelehrten“ vorgeworfen, dass sie sich hinter alten, starren Lehren verstecken, anstatt sie zu leben und zutiefst zu erfahren. Sein Ziel war es, jedem Menschen begreiflich zu machen, dass das Göttliche überall ist und jeder Mensch immer mit Gott verbunden ist, ja dass das Göttliche in uns wohnt. Das war ein revolutionärer Ansatz in dieser Zeit, der leider die Jahrtausende nicht wirklich überlebt hat. Doch heute leben wir in der großartigen Zeit der Offenbarung, in der das Wahrhaftige wieder ans Licht kommen darf und in der wir Altes, Verstaubtes wiederentdecken und ins rechte Licht rücken dürfen.
Wenn wir jetzt noch erkennen, dass es sich bei jeder dieser 7 Qualitäten ursächlich um ein Begehren handelt, wird es noch einfacher, denn dann können wir den Mangel erkennen und die Ursache dafür transformieren. Das können wir schon an den Wortteilen -gier, -sucht, -lust usw. erkennen.
Der Mangel selbst ist schon eine Illusion, denn wir leben in einer Welt der Fülle, Fülle ist unsere Natur. Wenn wir also im Mangel sind, dann gibt es dafür einen Grund, eine Ur-Sache. Und diese Ursache ist meistens ein Trauma – persönlich oder kollektiv.
Dafür gibt es ja offiziell die 7 Tugenden, die die 7 Todsünden dann ausgleichen sollen. Doch wenn ich nicht weiß, wie, dann ist es eine Quelle der Frustration, das Ziel einer Tugend erreichen zu wollen, wenn da noch starkes Begehren in eine andere Richtung zerrt. Das kann auf Dauer nicht funktionieren und führt durch den inneren Kampf und die Unterdrückung zu immer noch mehr Leid wie z.B. Lügen, Selbstverurteilung, Kampf in Beziehungen usw.
Wenn du möchtest, lass uns jetzt gemeinsam auf die 7 Todsünden und die 7 Tugenden blicken und mit unserem erweiterten Bewusstsein ganz neue Lösungen finden.
Die 7 Todsünden reloaded: Qualitäten & Erkenntnisprozesse
Die Lösung liegt bekanntermaßen in der goldenen Mitte, in der Balance. Und wie könnte die erzwungen werden? Sie kann nur in uns stattfinden, indem wir das vermeintliche Schlechte erlösen und das vermeintlich Gute von ganz alleine wirkt.
Hochmut (Eitelkeit, Stolz) | Demut
Der Mangel ist hier etwas vielschichtiger und kann sich sowohl als Mangel an Selbstwert (Anerkennung und Aufmerksamkeit), als auch Mangel an Vertrauen in das Leben selbst verstecken.
Hochmut hat wenig mit einem gesunden Selbstwertgefühl zu tun, denn wer es nötig hat, sich über andere zu erheben oder sich für etwas Besseres zu halten, der hat noch nicht verstanden, dass wir alle gleich-wertig und doch einzig-artig sind. Dabei ist es ganz egal, ob jemand hochmütig-eitel ist, also sich über sein besseres Aussehen definiert oder ob jemand spirituell hochmütig ist, sich also für weiter entwickelt, spiritueller, angebundener oder eben irgendwie besser und schlauer hält.
Hochmut kann sich auch darin zeigen, dass man es besser weiß als das Leben selbst, auch hier wäre etwas Demut oft gut. Denn das Leben ist immer für uns und wir nehmen uns viel, wenn wir glauben, das Leben kontrollieren zu müssen oder überhaupt es kontrollieren zu können.
Die Balance liegt darin, ein gutes Selbstwertgefühl zu entwickeln und alle Selbstentwertungen zu transformieren. Auf dieser Basis kann man sowohl anderen Menschen als auch dem Fluss des Lebens vertrauen und sich hingeben, ohne kontrolliert auf Platz 1 landen zu müssen.
Geiz, Habgier | Glaube, Mildtätigkeit
Es ist ein Mangel an Urvertrauen.
Wer im Mangelbewusstsein lebt (vgl. THEKI 2 – Seminar, 1. Chakra), der sieht die Fülle nicht, die ihn umgibt. Oft wird dieses Mangelbewusstsein im 1. Lebensjahr gesetzt oder auch schlichtweg aus dem Elternhaus übernommen.
In seiner extremen Form kann aus einer gewissen angespannten Sparsamkeit und Erbsenzählerei ein rücksichtsloses Streben nach materiellem Besitz werden, wobei egal ist, wie viel der Mensch schon hat, er wird immer noch mehr wollen, es ist nie genug.
Die Tugend der Mildtätigkeit kann nicht erzwungen werden, denn wenn man spendet und gibt, ohne dass man das eigentlich möchte, bzw. ohne dass das Herz dabei ist, wird der Mangel nur weiter bestätigt.
Die echte Balance entsteht, indem wir die Begrenzungen des Mangelbewusstseins in uns sprengen und in ein tiefes Urvertrauen tauchen, das uns das innere Wissen vermittelt, dass wir immer genug haben werden und immer genug von allem da sein wird. Dass das Leben Fülle ist und wir als Menschen Teil dieser Fülle. Aus diesem dann entstandenen inneren Füllebewusstsein heraus können wir dann auch geben: Ein Lächeln, eine helfende Hand oder auch Geld oder andere materiellen Güter. Wir wissen, dass alles, was wir von Herzen gerne geben, auch wieder in einer Form zu uns zurückkommt.
Wollust | Liebe
Der Mangel ist Liebe. Liebe, die kein Gegenteil und keine Bedingungen kennt. Liebe, die auch körperliche Nähe beinhaltet. Liebe, die nährt und hält.
Hat ein Mensch diese Liebe nicht erfahren und einen starken Mangel dadurch erlebt, sich isoliert und allein gelassen, ungeliebt, abgeleht und nicht liebenswert gefühlt, dann war er an irgendeinem Punkt seines Lebens eventuell leichte Beute für die Ersatzdroge der Wollust, die leichter zu haben und zu befriedigen ist. Unsere heutige Gesellschaft ist sehr freizügig, man kommt an einem allgegenwärtigen Angebot an sexuellen Inhalten oder freizügigen Bildern kaum vorbei, was bei den einen schone eine gewisse Unlust und Abnutzung zeigt, während andere durch diesen inneren Mangel darauf anspringen.
Die innere Leere wird ganz kurz betäubt, indem die Droge der Wollust wirken kann. Doch danach ist sie wieder da, vielleicht sogar quälender als zuvor, denn was man bekommen hat, war Füllstoff statt Nahrung.
Die Balance liegt in der Wiederherstellung der Herzenskraft (vgl. Intensivseminar Herzenskraft). Möglicherweise dürfen auch religiöse Dogmen zum Thema Sexualität in der Tiefe des Unterbewusstseins transformiert werden. Auf dieser Basis entsteht eine neue körperliche Nähe, die sowhl den Körper als auch die Seele nährt und Qualität statt Quantität lebt.
Zorn, Rachsucht | Gerechtigkeit
Der Mangel ist Vergebung. Oft liegt noch eine tiefe, nicht gelebte Traurigkeit unter der Wut.
Ab und zu mal wütend sein, kann auch kraftvoll sein und zu Wegkorrekturen oder Ähnlichem einladen. Doch wenn es öfter zu unkontrollierten, heftigen Ausbrüchen kommt, dann darf auch hier näher hingeschaut werden.
Was macht mich so traurig und gleichzeigit hilflos, dass ich nur die Wut als Reaktion habe?
Was in mir hat sich angestaut, dass es sich immer wieder erlösend einen Weg bahnt?
Wie kann ich diese Themen an der Wurzel packen und ein für alle Mal erlösen?
Die erwähnte Rachsucht kann hinzukommen, wenn wir einem oder mehreren Menschen nicht vergeben haben. Wenn wir nicht vergeben, dann halten wir uns selbst im Opferbewusstsein und den anderen definieren wir als Täter. Derjenige hat also immer noch Macht über uns. So schneiden wir uns selbst unsere Lebenskraft ab, statt sie durch Vergebung und Loslassen wieder in den Fluss zu bringen (vgl. Podcast Vergebung)
So lange wir glauben, dass WIR für Gerechtigkeit sorgen müssen, vertrauen wir dem Leben nicht, dass es gerecht sein wird, auch wenn es nicht gleich erkennbar ist, im Sinne von „Die Mühlen Gottes mahlen langsam, aber gerecht“. Manchmal mahlen sie langsam, ja, so scheint es zumindest. Aber manchmal mahlen sie auch sehr schnell. Und wenn es uns zu langsam ist, dann könnte es auch die Auswirkung eines Ausgleichs sein, die uns nicht bewusst ist, weil sie vielleicht aus einer anderen Inkarnation stammt.
Maßlosigkeit, Völlerei | Mäßigung
Der Mangel an echtem, tiefem Genährt Sein liegt hier zugrunde.
Natürlich können hier Traumen von nicht-gestillt-worden-sein und auch Hunger (eventuell auch aus Ahnenlinie oder anderen Inkarnationen, vgl. THEKI 1 – Seminar) zugrunde liegen.
Auch Kinder, die auf jedes Bedürfnis die Antwort eines Essensangebotes bekommen haben, neigen später dazu, ihre Gefühle mit Essen zu beantworten.
Es kann aber auch ein grundsätzliches Nicht-Satt-Sein im Leben, das sich auch auf andere Bereiche erstrecken kann, denn genährt werden wir auch mit schönen Gesprächen, erfüllter Sexualität, treuen Freunden, Naturerlebnissen etc.
Die Balance entsteht also nicht durch Verzicht, sondern durch das tiefe Bewusstsein, genährt zu sein. Dies können wir in uns wiederherstellen, indem wir die genannten Traumen transformieren und unsere inneren Programmierungen auf Fülle verändern. Außerdem ist es wichtig, gerade bei maßlosem Essen, immer wieder zu reflektieren, welches Bedürfnis jetzt eigentlich da wäre, das gar nicht beachtet, sondern direkt mit Essen beantwortet wird. Manchmal ist es das Bedürfnis nach reden, einer Umarmung, Bewegung, Aufmerksamkeit, einem Szenenwechsel, was auch immer. Du kannst dir heute all das geben, was deine Eltern damals nicht erkannt haben.
Neid, Missgunst, Eifersucht | Wohlwollen
Hier liegt ein Mangel an Selbstliebe vor, gepaart mit einer sehr weltlichen Sicht, also ohne das Wissen um einen höheren Plan, durch den immer alles Sinn macht, auch wenn wir dafür inkarnations- oder generationsübergreifend denken dürfen.
Neid kann, genau wie die Wut, ein Motivator sein, etwas im Leben zu ändern. Neid kann einfach der Spiegel des Unterdrückten sein (vgl. Podcast Spiegel des Lebens) und dich daran erinnern, dass in dir noch ungenutztes Potenzial brach liegt, das erweckt werden möchte.
Doch in seiner extremen Form wird das neidische, missgünstige und eifersüchtige Denken und Leben ein Dauerzustand, der krankhaft ist und einen innerlich auffrisst. Konkret hat man dann Minderwertigkeitskomplexe oder auch Wutgefühle, wenn man sich selbst als benachteiligt wahrnimmt anderen gegenüber, die vielleicht mehr Besitz, Glück, Schönheit, Erfolg oder was auch immer haben.
Doch wenn du dich mit anderen vergleichst, dann hast du deine Einzigartigkeit noch nicht erobert. Dann bewertest du Erfolg, Schönheit, Glück usw. nach herkömmlichen Kriterien, anstatt sie mit deiner Herzensweisheit abzustimmen. Denn jeder von uns ist mit einem eigenen Seelenplan, mit eigenen Herausforderungen, Lasten und Gaben geboren und nur dann in seiner Kraft, wenn er wirklich seinen Weg geht. Wir können nicht den Weg der anderen gehen, nur unseren eigenen. Doch den wiederum kann keiner außer uns gehen.
Daher gilt es nicht, bei anderen zu schauen, sondern die beste Version unseres Selbst zu sein. Dadurch entsteht die Balance, die uns dann ganz von selbst wohlwollend anderen gegenüber macht, denn wenn unser innerer Frieden hergestellt ist, dann wünschen wir den auch den anderen.
Faulheit, Feigheit | Tapferkeit
Man spricht auch für die Trägheit des Herzens, was uns direkt zum Mangel führt, der erlöst werden möchte: Mangelnder Lebenssinn.
Die männlichen und weiblichen Energien sollten hier in Balance kommen und bleiben. Ein Überschuss an weiblichen Energien macht träge, langsam, weinerlich und unfähig, in die Tat zu kommen oder Entscheidungen zu treffen, während ein Überschuss an männlichen Energien überaktiv, aggressiv, zu logisch und getrieben macht.
Die Balance bedeutet, eine (oder auch mehrere) sinnerfüllte Tätigkeiten zu haben und diese gerne auszuüben. Vielleicht kennst du sie schon oder bist auf dem Weg, dein Seelenpotenzial zu entfalten und damit auch in deine Kraft und Freude zu finden. Unterstützend kannst du dir die folgenden Fragen stellen:
Wofür bin ich da? Was sind meine Talente? Was macht mir wirklich Freude? Wobei bin ich völlig im Fluss, vergesse die Zeit und brauche nichts anderes? Lassen sich diese Talente, Fähigkeiten und Freuden vielleicht sogar sinnvoll im Sinne eines Berufes, einer Berufung, kombinieren?
Dich dabei dann aber weder zu sehr zu verausgaben, noch zu lange Ruhezeiten in Anspruch zu nehmen, ist wichtig, um in Balance zu bleiben.
Hat man etwas Sinnerfülltes in seinem Leben, ist aber in der Regel sowieso die Motivation da, es auch zu tun. Verzerrt wurde das durch unsere Erziehungs-, Kirchen- und Schulsysteme, die dem Menschen regelrecht austreiben, er selbst zu sein und seine Einzigartigkeit zu leben und ihn zum Einheitsbrei der Masse hinzufügen möchte.
Traue dich wieder, einzigartig zu sein. Dann fließt auch die Tatkraft.
Lebensvertrauen = Lebenslust
Insgesamt können wir sagen, dass JEDE dieser 7 Qualitäten im Endeffekt ein Mangel an Vertrauen ins Leben selbst ist. Denn wenn wir Urvertrauen haben, dann wissen wir, dass wir genährt und geborgen sind, geschützt und getragen, geliebt und liebenswert. Dann können wir uns in den Fluss des Lebens begeben in dem Wissen, dass das Leben niemals kontrollierbar sein kann, jedoch immer für uns ist. So sind wir immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort bei den richtigen Menschen.
Dein Leben darf wieder eine einzige Liebesbeziehung zu Allem werden – das nenne ich Lebenslust.
Wenn du schon im Fluss bist, gratuliere ich dir von Herzen. Wenn nicht, dann kannst du den weiterführenden links folgen und in meinen kostenlosen Podcasts und auch in meinen THEKI Seminaren alles lernen, was du brauchst, um die beste Version deines Selbst freizulegen und zu aktivieren.
Möge dein Leben von heute an klarer, bereinigter und lebendiger sein.
Und denke immer daran: Alles ist LIEBE!
Daran denke ich immer, wenn ich sage: Alles LIEBE! 🙂